Königinnenzucht, geeignet auch für Kleinstimker: Der Brutwabenableger eignet sich zum Erhalt sowie zur übersichtlichen Vergrößerung der Imkerei von Kleinst- und Neuimkern ohne die Ambition, Kolleginnen.und Kollegen mit den eigenen Nachzuchten zu versorgen.
Möglichkeiten, einen Brutwabenableger anzulegen, ergeben sich durch normale imkerliche Tätigkeiten während des Bienenjahres:
- während der Schwarmzeit
- zur Zeit der Spätsommerpflege
Ebenso wie bei der “Reinzucht” ist auch bei der Zucht mit Hilfe von Brutwaben eine gewisse Selektion von Vorteil. So sollte auch der Kleinstimker nicht unbedingt vom seinem schwarmtriebigsten und/oder vom stechlustigsten Volk nachziehen.
Steht kein eigenes geeignetes Volk zur Vermehrung zur Verfügung bzw. möchte man die Qualität seines Bienenstandes verbessern, besteht die Möglichkeit, sich Zuchtmaterial in Form von bereits umgelarvte Maden z.B. vom Bieneninstitut Mayen zu besorgen.. Die Kosten hierfür liegen z.Zt. bei 0,50 €/Made. 3-4 belarvte Weiselnäpfchen auf eine gut mit Arbeiterinnen besetzte Brutwabe aus einem vorsichtig geschröpftem eigenen Volk befestigt, ggfs. verstärkt durch weitere aus Honigräumen abgeschüttelte Bienen + eine Mittelwand + 1 Futterwabe ergeben, wenn dies noch im Mai geschieht, ein gutes, starkes und sanftmütiges neues Volk. Beim Abschütteln der vorwiegend aus Jungbienen bestehenden Bienenmasse aus den Honigräumen kann der Imker gewiss sein, dass keine Königin mit abgeschüttelt wird.
Bei später erstellten Brutablegern sind ggf. 2 Brutwaben erforderlich.Der Hinweis, dass nur aus solcher Brut ordentliche, gesunde und starke Königinnen schlüpfen, die speziell hierfür vom “Züchter” mit all seinen Finessen herangezogen werden, emtspricht nicht der ganzen Wahrheit:
Alle Königinnen, die durch genügend Arbeiterinnen während der Brutphase umsorgt werden, werden ordentliche, gesunde und starke Königinnen. Das gilt insbesondere für diejenigen, die in ihrem eigenen Volk schlüpfen und sogar im eigenen Volk als neue Herrscherin verbleiben. Dafür sorgen die Bienen selbst.
Nicht zu vergessen ist, dass neben der Mutter auch der Vater seine Gene - zumindest an die weibliche Brut weitergibt und damit ebenso für die Qualität des späteren Bienenvolkes verantwortlich ist.
Wer also auf absolute Qualität setzt, darf die Begattung nicht dem Zufall überlassen, der darf keine Standbegattung zulassen und der darf auf gar keinen Fall eine standbegattete Königin kaufen.
Vorgehensweise Der Imker engt zunächst das Flugloch mit einem Schaumstoffstreifen ein. Als Öffnung verbleibt eine Fluglochbreite von 1-1,5 cm. Ein schönes Brutbrett, auf der sich neben bereits verdeckelter Brut und viel Bienenbesatz - vor allem auch viel jüngste Brut befinden muss, wird ohne die Königin dem zu schröpfenden Volk entnommen und vor das Flugloch an den Rand der Ableger-Beute gehängt. Innen neben die Brutwabe erhält der Ableger eine leere Wabe (Mittelwand, bereits ausgebaute Wabe oder auch nur ein gedrahtetes Rähmchen. Diese Wabe verschafft den Bienen den erforderlich werdenden Erweiterungsplatz und zusätzliche Beschäftigung. Eine ordentliche Futterwabe als 3. Wabe bildet den inneren Abschluss. Selbstverständlich dürfte sein, dass man dem Muttervolk als Ersatz für die entnommene Brutwabe eine Mittelwand neben das Brutnes hängt. Nachdem die Folie und die Deckel auf die Zarge gelegt worden sind, kann das Ablegervolk seine künftige Königin in aller Ruhe selbst heranziehen. Die nach und nach schlüpfende Brut ersetzen abgehende Arbeiterinnen und helfen bei der Umsorgung und Aufzucht von Königin und der übrigen Brut. Die Königin schlüpft 16 Tage nach der Eiablage; d.h.: Zum Schlupf einer 1tägigen Larve braucht es noch 12 Tage. In dieser Zeit ist eine weitere Futtergabe durch den Imker i.d.R. nicht erforderlich.
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